Am 23. April 1945 befreiten Soldaten der US-Armee das KZ Flossenbürg. Sie fanden nur noch 1.500 Todkranke vor. Alle übrigen Häftlinge hatte die SS auf Todesmärsche Richtung Süden getrieben. Die Jahre 1933 bis 1945 dürfen sich nie mehr wiederholen. Aus diesem Grund lädt die SPD-Arbeitsgemeinschaft 60plus Oberpfalz jedes Jahr zu einer Kranzniederlegung in die KZ-Gedenkstätte ein. Der Gedenkveranstaltung geht die Möglichkeit einer Teilnahme an einer Führung voraus. Jede Führung gebe, so Bezirksvorsitzender Reinhold Strobl, einen neuen Einblick in das damalige menschenverachtende Weltbild der Nationalsozialisten. Reinhold Strobl ging in seiner Begrüßung auf einige Ereignisse in der damaligen Zeit ein. Jack Terry, der als Junge das KZ Flossenbürg überlebte, musste miterleben, wie der Kommandant des SS-Zwangsarbeitslagers Budzyn, Reinhold Feix, am 8. Mai 1943 während einer Selektion seine Mutter und seine Schwester erschoss. Dieser Reinhold Feix, der sich nie verantworten musste, starb Ende Mai 1969 in seinem Haus in Amberg. Strobl erinnerte auch daran dass Menschen mit Behinderung systematisch ermordet wurden oder mit Hungerkost verhungerten. 220 Bewohner aus Michelfeld und 450 Bewohner aus dem Kloster Reichenbach wurden so ermordet. MdL Holger Grießhammer, Vorsitzender der SPD-Fraktion im Bayer. Landtag, erinnerte bei seiner Rede am SPD-Gedenkstein an den Sozialdemokraten Richard Grune, der als Inhaftierter im Auftrag der SS im „Künstlerkommando“ arbeiten musste. Er fertigte heimlich Gedichte und Zeichnungen an, in denen er die Erlebnisse der KZ-Haft festhielt. Sozialdemokraten seien die Einzigen gewesen, die gegen das Ermächtigungsgesetz gestimmt hätten. Bis auf die Abgeordneten Wilhelm Hoegner und Parteichef Erhard Auer, die sich als besonders prominente Vertreter ihrer Partei verstecken und der Haft entziehen konnten, wurden alle SPD-Abgeordneten in den Folgewochen in sog. Schutzhaft in Polizeigefängnisse oder KZ’s verbracht. Ihr Bekennermut sei uns Mahnung und Auftrag. Mit der Kranzniederlegung und dem Lied von den „Moorsoldaten“, gesungen und gespielt von Herbert Schmid und seiner Gruppe, endete die Gedenkfeier.