Zu einem „Stammtisch“ hatte der Bezirksvorsitzende der AG 60plus, Reinhold Strobl, nach Sulzbach-Rosenberg ins Cafe Minerva eingeladen. Als Gesprächspartner hatte er den stellv. Landrat Michael Rischke eingeladen. Damit hatten die Besucher die Gelegenheit, mit ihm und der SPD-Bürgermeisterkandidatin Bettina Moser, über Themen aus der Kreis- und Kommunalpolitik zu sprechen. Ein großes Thema war die Krankenhaus- und Gesundheitsversorgung im Landkreis. Eingehend auf das Krankenhaus stellte Rischke fest, dass zwar auch die beiden Häuser in Sulzbach-Rosenberg und Auerbach ein Defizit machen würden, dieses aber im Vergleich mit anderen noch vertretbar sei und vom Kreis übernommen werden könne. Das Kreiskrankenhaus biete gute Leistungen und werde von den Patienten immer wieder gelobt. Einer Zusammenarbeit mit Amberg auf einer fairen Ebene stehe nichts im Wege. Zusammenarbeit heiße aber nicht Zusammenschluss.
Eine größere Diskussion gab es über die Finanzierung der Krankenhäuser in Bayern, wofür verschiedene Ebenen zuständig seien. In Bayern gebe es auch eine Krankenhausumlage, was bedeute, dass die kreisfreien Städte und Landkreise eine Umlage an das Land zahlen müssten. Bayerische Regierungsvertreter könnten dann wiederum aus diesem Topf Zuschüsse verteilen, so Reinhold Strobl. In den Jahren 2018 bis 2023 habe das St.Anna-Krankenhaus 13,9 Mio Fördermittel bekommen, die Krankenhausumlage für den Landkreis hätte in dieser Zeit 13,1 Mio Euro betragen. Die viel gelobte Krankenhausküche musste vom Landkreis selbst finanziert werden, da es dafür keine Fördermittel gebe.
Ein weiterer Punkt war der Konkurs des Rohrwerkes in Rosenberg. Hier hätten sich die Teilnehmer mehr Engagement seitens der verantwortlichen CSU-Kommunal- und Landespolitiker (incl. Freie Wähler) gewünscht. Die Produkte des Rohrwerkes hätten eine Zukunft gehabt. Die Stahlindustrie müsse in Deutschland bleiben. Kommunalpolitik, so Bettina Moser, müsse seniorengerecht sein. Hier nannte sie vor allem die Barrierefreiheit in vielen Bereichen.
Die neuesten Vorschläge der Jungen Union hinsichtlich der Renten wurde scharf kritisiert. Es werde viel über die Finanzierung diskutiert, aber fast nie darüber, mit wie wenig Rente oft die Menschen auskommen müssten. Das ganze Thema habe nichts mit Alt und Jung, sondern mit Arm und Reich zu tun. Andere Länder würden aufzeigen, dass es auch noch andere Finanzierungsmöglichkeiten bei einer gerechten Steuerpolitik gebe. Die Vorschläge der Jungen Union würden vor allem der Jugend schaden, die später eine geringere Rente bekämen.